Schmauβ

Johann Jacob Schmauβ, “Das Glorwürdigste Leben und die grossen Helden=Thaten Sr. letztverstorbenen Majest. Caroli XII. Königs in Schweden, Aus Actis Publicis, und andern zuverläßigen, theils auch ungedruckten Nachrichten; Mit Anführung einer grössen Anzahl von Documenten, und fleiβiger Allegirung der darzu gebrauchten Schrifften, Auf das vollständigste, und ganz unpartheyisch beschrieben”, Halle 1719-1720.

DEEL 1

Pag. 476 (1701)

Nachdem nun die Schwedische Armee, welche in allem 18000. Mann zu Fuβ, und 5000. zu Pferde starck war, sich bey Dorpt versammelt hätte, so schickte der König den Obrist=Lieutenant Meyerfeld mit einem Detachement gegen Kockenhausen voraus , wohin sich auch der Obrist Helmers mit 600. Mann und einigen Stücken aus Riga begeben hatte, um die Feinde glauben zu machen, als ob das Dessein auf Kockenhausen, woselbst ihr Haupt=Qvartier war, gerichtet wäre; wie sie dann auch um deβwillen den grösten Theil ihres Volcks dahin gezogen.

Pag. 581-582 (1701)

Ja es kam unter währenden diesen Tractaten zu Gradno fo weit, daβ die Sapiehische Parthey 600. Mann Schwedischer Reuter, so unter dem Commando des Obristen Hummershilm und Meyerfeld detachiret wurden, auf ihre Güter, sonderlich nach Schooden und Polangen einnahmen, die sie wider die Oginskische bedecken sölten. ( * )

( * ) Theatrum Europaeum XVI pag. 451. Leben König Carls XII. T. II. p. 344. Entwurff der 15jährigen Campagnen König Carls XII . p . 29. Les Campagnes du Roi de Suède par Grimaret. T. I. p. 98.

Pag. 597 (1701)

Oginsky wolte seine Bravour an den Schweden sehen lassen, und sammelte einige Trouppen, mit welchen Beschügung er 200. Mann von dem Meyerfeldischen Commando, die an einem Paβ bey Kroting stunden, zu überfallen beschlossen hatte. Es ward aber sein Vorhaben von seinem eigenen Spion, den er unter die Schweden geschickt hatte, verrathen, daher diese sich unverzüglich aufmachten, die Oginskischen, welche 800. Mann starck waren, in ihren Qvartieren überfielen, und sie biβ auf 70. welche noch mit der Flucht entkamen, alle niedermachten; wo bey sie dann nicht mehr als 4. Mann einbützen. ( ** )

( ** ) Leben König Carls XII. T. II. p. 344. feq. 

Pag. 601 (1701) Karel XII rijdt met sleden uit winterkwartier weg.

… und gieng damit persöhnlich zu dem Obristen Hummerhielm nach Schauden über, von dar er nebst ihm und Meyerfelden den Feind 1. Decemb. über Calvaria nach Skudi verfolgte. etc. etc. etc.

DEEL 2

pag. 101-102 (1703)

Hiernechst muste auch der Graf Steinbock auf Königl. Befehl einen Brief nach Lublin abgehen lassen, worinnen der König wegen des denen Schwedischen Trouppen, so vor einem Jahre der General Morner bey der Stadt vorüber geführet, angethanen Torts und Beschimpfung, seinen Verdruβ bezeugete, und dieserhalben denen Einwohnern 50000. Thaler Brandschaβung auferlegte legte. Zu deren Eintreibung ward der Oberst Meyerfeld mit einigen Dragonern und etwas Infanterie dahin beordert.

pag. 136-137 (1703)

Se. Königl. Majestät von Schweden hatten zwar, so bald die Zeit des von dem Cardinal in den Martium verschobenen Warschauischen Convents herannahete, ihren Marsch von Jakubowitz, allwo sie sechs Wochen stille gelegen waren , gerades weges mit der Armee nach Warschau genommen, in der Hoffnung das angefangene Werck beβer in Gang zu bringen . Den (17.) 27. Merz brachen dieselbe mit Dero Armee von gedachtem Jakubowitz auf nach Lewarthof und lieβen den Obrist Meyerfeld mit einigen Trouppen zurück, um die Bagage, worunter auch die in Reuβen und andern Orten gehobene Contributions=Gelder sich befanden, und die auf denen zu Casimirs stehenden Schiffen auf der Weichsel nach Warschau solte gebracht werden, zu convoyiren, welches derselbe auch glücklich bewerckstelligte, obwohl Potoki, der kurz vorher sich in Seiner Majestät Schutz begeben hatte, denselben auf dem Marsch verfolgete und ihm etwas abzuzwacken suchte.

Pag. 231-232 (1703, Thorn)

Kurz darauff beorderte der König von bemeldter Armée noch 2. Compagnien Litthauer hieher, wovon die Helffte , nachdem sie sich in dem Königl. Lager eine Zeit lang aufgehalten, mit Obrist Meyerfeld nach der Ritterhielm und Nierothischen Parthey abgesandt, und zu Eintrei- bung der Contribution gebraucht wurden.

Pag. 290-292 (1703, Danzig)

Indem man die Winter=Quartiere dergestalt bezoge, ward auch wiederum eine all gemeine Contribution sowol über Ermeland, als den Danziger und Marienburger Werder ausgeschrieben. Diese Mittel kamen zu Anwerbung des 1200. Mann starcken neuen Infanterie=Regiments, worin ber Obrist= Lieutenant Eckeblad Oberster ward, und 4. andern Dragoner=Regimenter, wohl zu pass. Eines davon richtete General Major Graf Steinbock, nach vorgångiger Capitulation, und das andere Obrist Meyerfeld auf:
(…)
Einige Zeit nach Dieser Promotion geschahe noch eine andere, wobey die Obersten Lagercrona , Hummerhielm und Meyerfeld, zu General=Majors erhoben wurden.

Pag. 296 (1703)

Dragoner.
Leib=Regiment 8. Compag. commandirt Gen. Lieut . Rheinsschild 600.
Bremische Dragoner commandirt Obrist Crassau à 8. Compagnien 1000. Schonische Dragoner à 8. Compagn. commandirt Obrist Buchwald 600.
Steinbock à 8. Compagn. sind in Preußen geworben 600.
Obrist Taube à 8. Compagn. Pommern 600.
Obrist Meyerfeldt in Preußen geworben 600.
Summa 4000.

Pag. 798-800 (Sept.-Okt. 1701)

Obrist=Lieutenant Meyerfeld ward auch mit einer Parthey nach Polangen beordert, welches unter des Königs von Pohlen Tafel=Güter gehörig, um solches unter Contribution zu setzen.
(…)
Nachdem nun hieselbst der König etwas mit Obrist=lieutenant Meyerfeld, so hieher commandiret war, gereden, und befohlen, daβ niemand von seiner Anwesenheit das geringste sich solte mercken lassen, ritte er incognito mit Meyerfeld nach den Stadtgen Repsin, und besahe daselbst das München=Closter. Se. Majestät ward von diesen München zwar unbekandt, doch wohl empfangen, thate ihnen auch, auf die ihm von selbigen zugebrachte Gesundheit des Konigs von Schweden, im Trincken Bescheid, und ritte so, ohne sich kund zu geben, wieder auf Polangen, und von da nach Würgen zurück.

Pag. 804-807

Ad p. 597. Aus des Herrn von Adlerfeld Entwurff p. 79.80. ist zu sehen, daβ die Oginskische Parthey am ersten die Feindseligkeiten wider die Schwedische Hülff=Völcker auf den Sapiehischen Gütern angefangen, und das Meyerfeldische Corpo würcklich attaquiret, mithin dardurch die Schweden nach Pohlen zu gehen veranlasset.
(…)
“doch, da gleich darauf des Oginski Anhang, die unter Obrist=Lieutenant Meyerfelds Commando stehende Schweden, wiewol zu ihrem eigenen schlechten Vortheil, attaquiret hatte, beschloβ der König dem Ogniski nachsetzen zu lassen, der sich dort herum in der Nähe mit seinem Gefolge aufhielte.”